Das Paderborner Auenland zwischen Schloss und Lippesee

Schutzgebiet und Erlebnis als verlängerte grüne Achse aus der Innenstadt

In Paderborn liegt das Auenland zwischen Schlosspark im Zentrum des Ortsteils Schloß Neuhaus am einen und dem Naherholungs-, Freizeit- und Sportareal Lippesee am anderen Ende. Dabei verbindet es als Auenpark über eine Länge von 2,4km und einem Gebiet von 42ha die Uferzonen im Fluss-Trio von Pader, Lippe und Alme. Neben einer teilweise regelrecht verwunschen-schönen Landschaft winden sich hier landschaftsgerecht eingepasste und zugleich gut ausgebaute Rad- und Fußwege für Spaziergänge, Ausflüge und Freizeitsport.

Dieser attraktive naturnahe Landschaftspark entstand im Zuge der Landesgartenschau Paderborn 1994. Wo zuvor Kühe und Schafe weideten und Stacheldrahtzäune den allgemeinen Zugang unmöglich machten, konnte durch umfangreiche Renaturierung eine Flusslandschaft geschaffen werden, die zugleich einen neuen Grünraum für die Öffentlichkeit und einen Schutzraum für die wertvollen, empfindlichen Auenbereiche erschließt. Dieser Bereich verlängert eine attraktive grüne Achse, die nun auf insgesamt 8km Länge von der Paderborner Innenstadt bis zum Lippesee führt.

Paderaue

Paderborn trägt den Fluss bereits im Namen, und das aus gutem Grunde, denn die Pader prägt das Stadtbild an vielen Stellen. Wasser ist ein zentrales Thema der Innenstadt, präsent durch die 200 „Borne“, also Quellen, des Flusses. Die Namensgeberin hält einen ganz speziellen Rekord als „kürzester Fluss Deutschlands“, denn ihr eigentlicher Lauf endet bereits nach nur 4km im Ortsteil Schloß Neuhaus. Vom Paderquellgebiet in der Innenstadt bis zur Mündung in die Lippe durchfließt die Pader ein grünes Band aus Flussauen, die weitestgehend zugänglich sind.

Zwischen dem Padersee und Schloß Neuhaus erlebt man dabei die sogenannte Paderaue als besonders spannendes und erfrischendes Nebeneinander aus fließendem Wasser, ruhigem Flachwasser, wechselfeuchten Uferstreifen und Feuchtwiesen. Jedes dieser Naturelemente trägt zu dem lebendigen Biotop aus charakteristischer Pflanzen- und Tierwelt bei, als das diese Auenlandschaft seit der umfangreichen Renaturierung zur Landesgartenschau in Paderborn erlebbar ist. Nicht nur am Rand, sondern durch viele Stege und Brücken kann man Insekten, Amphibien und andere Kleinlebewesen aus mehr Nähe beobachten.

Alme- und Lippeauen

Bevor die Planer der Landesgartenschau die Alme- und Lippeauen als Teil einer großen wiederzuentdeckenden Auenlandschaft in den Blick nahmen, bestimmten Zäune und Weidetiere diesen Bereich, von einzelnen Kopfweiden abgesehen. Um zurück zu einer natürlicheren Flusslandschaft zu gelangen, nahm man verschiedene Umgestaltungen vor, bei denen etwa Ufer wieder abgeflacht, Kiesinseln angeschüttet, Flachwasserzonen im Flussbett entwickelt und durch die Anlage von „Seitenarmen“ und Gewässermulden die Entwicklung eines naturnahen Zustandes gefördert wurde.

Die linken Ufer von Alme und Lippe funktionieren heute wieder als Lebensraum für Flora und Fauna, wie er vielerorts durch menschliche Eingriffe zerstört wurde. Auch wenn der Schutzraum für Pflanzen und Tiere heute gleichermaßen die Menschen zu Spaziergängen und Beobachtungen einlädt, hält man die stärker ausgebauten Anlagen und Freizeiteinrichtungen bewusst aus diesem Teil heraus und nutzt dafür die Randgebiete der Aue.

Gartenbilder

Eines dieser Projekte sind die „Gartenbilder“, die am Rand der Almeaue perlenschnurgleich aufeinander folgen. Nach den bewusst naturnahen Bereichen der Auen, zeigt sich hier Gartenkunst in einer spannenden Abfolge von verschiedenen Gartenräumen, wie beispielsweise Wiesengarten, Pergolengarten, Kieselgarten und Teichgarten. Der Weg folgt weiterhin dem Wasser, das aber hier nicht in einem natürlichen Flusslauf, sondern als künstlich angelegter Bach deutlich erkennbar ist, der die verschiedenen Gartenräume durchfließt.